Von 500 Führungskräften sagen:
- 57%, sie sähen ein Problem darin, dass Arbeitsplätze barrierefrei ausgestaltet seien;
- 24%, dass behinderte Menschen den Anforderungen im Unternehmen nicht gerecht werden könnten;
- 24%, es gäbe keine passenden Bewerber mit Beeinträchtigungen;
- 21%, dass sich der Gesundheitszustand der beeinträchtigten Bewerber im Verlauf der Tätigkeit verschlechtern könne, es dadurch zu personellen Ausfällen im Unternehmen kommen könne;
- 19%, dass die Beschäftigung beeinträchtigter Menschen Aufwand und hohe Kosten für das Unternehmen verursachen würde.
Erstaunlich
ist das nicht wirklich. Selbst jemand wie ich, hoch qualifiziet, hoch
motiviert, mobil trotz massiver Beeinträchtigungen, tue mich schwer bei
der Suche, obwohl (oder vielleicht auch gerade?) weil ich auf dem Level
des ehemals höheren Dienstes bzw. auf
Geschäftsführungsebene suche. Scheinbar scheinen die Arbeitgeber einem
beeinträchtigten Menschen, selbst wenn er beretis früher
Führungsaufgaben wahrgenommen hat, nicht zuzutrauen, dass derselbe das
noch immer kann, wenn sich sein Beeinträchtigungsbild zwischenzeitlich
massiv verschlechtert hat. Erstaunlich ist auch, was man sich
insbesondere bei den sog. Sozialverbänden so "anhören" darf. Ich habe
von einem der größten Landesverbände eines Sozialverbandes den Rücklauf
erhalten, ich möge doch zunächst einmal ein Praktikum (natürlich
unbezahlt, wohlgemerkt auf eine Stellenausschreibung hin) wahrnehmen,
danach könne man ja einmal sehen, ob ich für eine Sachbearbeitung
(beworben hatte ich mich auf eine Geschäftsführung) geeignet sei,
hernach könne man ja sehen, ob ich mich nicht nach längerer Zeit
sozusagen hocharbeiten könne. Was einem da - mehr oder minder unverblümt
- an Diskriminierung entgegen schlägt, ist wirklich erschreckend und
man braucht schon ein enorm dickes Fall, um das auf eine längere Sicht
hin durch zu halten. Deshalb kann ich Bewerber/innen gut verstehen, die
irgendwann völlig entnervt aufgeben. #Arbeitsmarkt #Nixklusion
Ich
überlege mir deshalb schon längere Zeit, ob es nicht einen Sinn ergibt, mit
mehreren Interessierten einen Inklusionsbetreib zu gründen, der -
ähnlich wie die ZAV - versucht, schwerbehinderte Akademiker zu
vermitteln. Das könnte aus meiner Sciht deshalb Sinn ergeben, weil dann
selbst Betroffene den Arbeitgebern aufzeigen könnten, dass und was alles
tatsächlich möglich ist.
Die Quelle zu den Zahlen und dem zugrundeliegenden Artikel in der "Wirtschaftswoche": http://bit.ly/2vp7HHU
Freitag, 4. August 2017
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